Reisebuch aus den Österreichischen Alpen

Liederabend im Rahmen des Festival 'Brücken'

Konzert
„Ich reise aus, meine Heimat zu entdecken“, lautet der Beginn des Liederzyklus „Reisebuch aus den Österreichischen Alpen“, op. 62, den Ernst Krenek nach einer dreiwöchigen Reise durch Österreich im Frühjahr 1929 gedichtet und vertont hat. „Es war eine der schönsten Unternehmungen meines Lebens“, beschrieb Ernst Krenek die Reise später in seinen Memoiren.

Der gerade einmal 29-jährige Ernst Krenek ließ sich von Kulturdenkmälern, wie der „wunderbaren Basilika“ in Mariazell, der Stiftsbibliothek in Admont, dem Beinhaus in Hallstatt, der „kleinen Stadt im Süden“ Lienz, dem Großglockner, dem Millstätter See oder dem Semmering inspirieren. Seine Erfahrungen verarbeitete er zu „sentimentalen, ironischen und philosophischen Skizzen”, wo sich Reisenotizen, Beobachtungen, aber auch kritische Bemerkungen zu lyrischen Versen formen.

Tenor Alexander Kaimbacher und Pianistin Anna Sushon nehmen Sie mit auf eine musikalische Entdeckungsreise durch Österreich. Das Konzert ist Teil der Ö1-Musik- und Kulturreise „Mit Ernst Kreneks Reisebuch durch die Alpen“.

In Kooperation mit dem Ernst Krenek Institut.

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Der Liederzyklus von Ernst Krenek „Reisebuch aus den österreichischen Alpen“ hat mich schon früh in seinen Bann gezogen, da er mit ungeheurem Liebreiz und Scharfsinnigkeit „unsere Heimat“ für den nach Erkenntnis strebenden Reisenden neu entdeckt.

Die Landschaftsbeschreibungen und Seelenstreifzüge bescheren Ausführenden und Zuhörer*innen gleichermaßen einen sinnlichen Einblick in die Gemüts-Landschaften der Menschen und seiner Alpen vor 100 Jahren, und liefern ein tieferes Verständnis für das österreichische Wesen, wenn es da zum Beispiel heißt: „ … Unglaube gegen uns selbst ist zu tief in uns verwurzelt, was andern selbstverständlich, ist uns Problem …“ Diese Lieder bedeuten mir sehr viel, da sie mir helfen, meine österreichische Vergangenheit und die Geschichte meiner Vorfahren besser zu verstehen. In Kreneks Liedern spiegeln sich auf subtilste Art und Weise, der Zeitgeist vor 100 Jahren wider.

Die sanfte Kritik, die Krenek darin zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen seiner Zeit einnimmt, lassen die Ahnung eines versunkenen Weltreiches wiederauferstehen, worin sich „Größe, Glanz und Trauer alter, lang vergangner Zeiten“ mit dem Heute meiner Zeit vermischen.

Für mich sind dies absolut positive Lieder, aus denen ich viel Lebensweisheit und die Liebe zur Schönheit herauslese, die eine fantastische Symbiose von österreichischem Natur- und Menschenverständnis darstellt.

Programm

Ernst Krenek (1900-1991):
Reisebuch aus den Österreichischen Alpen, op. 62
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Personen

Alexander Kaimbacher, Tenor
Anna Sushon, Klavier

kunsthaus muerz
Wiener Straße 56
8680 Mürzzuschlag
Österreich

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