Covid-19-Projektstipendium „Ernst-Fall“ geht an Kollektiv F.A.T.

Neues aus dem Institut

Für die Projekteinreichung „Untitled [Krenek]“ erhält das Kollektiv F.A.T. das heurige Covid-19-Projektstipendium „Ernst-Fall“ der Ernst Krenek Institut Privatstiftung.

Im Rahmen des Projekts soll eine audiovisuelle Komposition entstehen, die sich auf kompositorische sowie poetische Weise der Musik und Person von Ernst Krenek annähert. Während der akustische Teil des Projektes die ungewöhnliche stilistische Vielfalt von Kreneks Kompositionen reflektiert, steht im visuellen Teil die empfundene Heimatlosigkeit in Kreneks Biografie im Mittelpunkt. Angelehnt an die eigenwillige klangliche Ästhetik von Kreneks elektroakustischen Werken sollen Ausschnitte aus seiner Musik in ein eklektisches Stilgefüge aus Samples und neukomponierten Passagen geformt werden. Gleichzeitig werden Videoaufnahmen und Fotos von Krenek zusammen mit Bildmaterial seines biografischen Umfeldes zu einem ähnlich eklektischen visuellen Gewebe verbunden. Die charakteristischen Zwischenpositionen in der Biografie und Musik des Komponisten treffen somit aufeinander und kreieren ein intuitives psychologisches Portrait von Ernst Krenek.

Kollektiv F.A.T.
Das von Magdalena Salner und Manuel Baumer ins Leben gerufene Kollektiv F.A.T. (Form Art and Time) agiert im Bereich zeitbasierter Kunst und bedient sich dabei verschiedener Kunstdisziplinen. Im Fokus steht die Ergründung von Zeitkunst an sich. Entgegen herkömmlichen intermedialen Projekten ist F.A.T. nicht an der Interaktion verschiedener Medien und Kunstformen interessiert, sondern konzentriert sich auf deren gemeinsame Essenz: die Ausgestaltung von künstlerischem Material in der Zeit.

Magdalena Salner Portrait

Magdalena Salner

Der künstlerische Schwerpunkt von Magdalena Salner ist das Bewegtbild. Ihr besonderes Interesse liegt in der Gestaltung der Form in der Zeit. Rhythmus und Tempo spielen für das Dargestellte eine ebenso wichtige Rolle, wie der Bildaufbau und die Kameraführung. Sie setzt sich in ihren Arbeiten intensiv mit dem Konflikt zwischen der Bedeutung und Macht, die dem Bild anhaftet, und der eigentlichen Leere dieser auseinander. Mit den daraus entstehenden Werken provoziert sie den Betrachter seinen gewohnten Blick von Bewegtbildern zu hinterfragen. Dabei ist die soghafte Ästhetik und die Verfremdung des Bildmaterials ein wesentlicher Teil des Ganzen. Ihre Arbeiten reichen von experimentellen Kurzfilmen, raumfüllende Videoinstallationen, hin zu experimentellen 3D-Filmen und Musikvideos.

 

 

Manuel Baumer Portrait

Manuel Baumer

Manuel Baumers Tätigkeit ist geprägt von dem ständigen Oszillieren zwischen musikwissenschaftlicher und kompositorischer Praxis. Dabei bildet die Musik der New York School einen ästhetischen Schwerpunkt. Die Instrumentalkompositionen Manuel Baumers sind charakterisiert durch das Bestreben die ästhetischen Ansätze der Musik Morton Feldmans konsequent weiterzuentwickeln und auf die zeitgenössischen Gegebenheiten zu übertragen. Neben klassisch notierten Instrumentalkompositionen beschäftigt er sich unter dem Pseudonym MandelBaum auch mit der Verbindung von Kunstmusik und Hip-Hop-ähnlichen Sampling-Techniken.

 

 

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