Doppelt beflügeltes Band, op. 207

Ernst Krenek (1900 - 1991)

Habt ihr schon mal probiert ein Geräusch oder einen Klang auf ein klassisches Instrument zu übertragen? Den Sound einer Küchenreibe auf dem Violoncello oder das Rauschen eines Schleifpapiers auf dem Klavier zu imitieren? Probiert es mal aus: Es geht dabei nicht darum eine genaue Entsprechung zu finden, sondern die musikalische "Lücke" zwischen den Instrumenten als kreatives Potential zu nutzen. Am besten funktioniert diese kleine Improvisation zu zweit, so dass man aus dem reinen Nachahmen heraus in eine Art Dialog treten kann.

Ernst Krenek imitiert in der ersten Minute dieses Stückes "Doppelt beflügeltes Band" den Sound eines Synthesizers auf dem Klavier, um dann in einen Dialog zwischen den Instrumenten überzugehen. Erst 1967 hatte er sich von Donald Buchla, einem der Pioniere auf dem Gebiet der elektronischen Klangerzeugung, diesen Synthesizer bauen lassen, um damit in eine neue Klangwelt eintauchen zu können.
Buchlas Modular-Synthesizer ist ein weiterer Beleg dafür, dass auch der 67-jährige Krenek sich weiterhin immer wieder neue musikalische Bereiche eroberte. Kreneks Synthesizer steht heute im Ernst Krenek Forum und wird von zahlreichen KomponistInnen bespielt.

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